Wenn eine Begrünung des bewehrten Erdkörpers schwierig zu realisieren ist und aus ästhetischen Gründen Natursteine als Frontverkleidung gewünscht werden, bieten sich diese Bauweisen an. Die
Standsicherheit wird durch die lagenweise eingebauten Geokunststoffbewehrungen und dem Füllboden gewährleistet. Die Frontgestaltung des
bewehrten Erdkörpers mit Natursteinen garantiert eine exklusive Optik und ein ästhetisches Aussehen. Es können wahlweise große Quader, Mauersteine oder Verblendersteine eingesetzt werden. Die
Natursteine schützen die Stützkonstruktion vor UV-Bestrahlung, Feuer, Erosion und Vandalismus.
Varianten von Köning-Bewehrte-Erde System Naturstein:
-
Große Stein-Quader können die Schalungsfunktion übernehmen und der Geokunststoff wird zwischen die Steine verlegt.
- Bei Verwendung von kleinformatigen Mauersteinen entspricht der Aufbau des bewehrten Erdkörpers dem System Grün S, mit integrierter Schalung, jedoch wird als Riesel- und Erosionsschutz ein Vliesstoff verwendet.
(siehe Systemskizze oben)
- Wenn Verblendersteine (Schicht- und Systemverblender, Romulusverblender und Mauersteinverblender) verwendet werden, sollte zunächst eine glatte Außenhaut aus Spritzbeton, geschaffen werden. Mit Mörtel als
Ausgleichsschicht können die Verblendersteine, z.B. mit einer Stärke von 9 – 13 cm, selbstragend mit der Ausgleichsschicht hochgemauert werden. Bei dieser Variante
empfiehlt sich besonders das System Polyslope S, da hier die KBE-Front aus Baustahlgittern und Glasfasergittern besteht. Ein Projekt
in dieser Bauweise zeigt Ihnen dieser Projektbericht aus St.
Martin bei Linz:
Ein großer Vorteil der Varianten 2 und 3 ist, dass bei setzungsempfindlichen Böden die Setzungen und Verformungen in der Bauzeit und kurz nach Fertigstellung abgewartet werden können, bis
die Front aus Natursteinen vorgebaut wird.
Einsatzbereiche:
- Stützmauern
- Dämme/Straßenverbreiterungen
- Sanierung von Böschungsrutschungen
- Sicherung von Böschungen und Geländesprüngen
- Lärmschutzwälle /Sichtschutzwälle und Lärmschutzwände
- Lawinenschutzdämme
- Brückenwiderlager
- Brückenanrampungen/Straßenrampen
- Landschaftsbauwerke
- Ersatz von Schwergewichtsmauern
Vorteile:
- hohe Belastbarkeit
- dauerhaft standsicher, duktiles Verhalten
- keine Rutschungen, keine Erosionserscheinungen
- oft Verwendung von lokal verfügbaren Böden möglich
- ökonomische und naturnahe/ökologische Lösung (z.B. Einsparung von Bodentransporten)
- einfache Handhabung und Verlegung, einfaches Baukonzept, kurze Bauzeit
- fügt sich gut ins Landschaftsbild/Stadtbild ein, naturnahe Bauweise
- flexibel bei der Anpassung an projektspezifische Anforderungen/Geometrien
- Ausbildung von Ecklösungen und Mauerrundungen möglich
- ästhetisch ansprechende Ansichtsflächen in Verbindung mit der Steinwahl
- Schutz vor UV-Strahlung, Feuer, Vandalismus
- wartungsfrei
Bestandteile:
- Geokunststoff als Bewehrungselemente (Art, Zugfestigkeiten und Verankerungslängen nach Statik)
- ggf. vorkonfektionierte Stahlgitterwinkel mit Abspannhaken oder Schalungselemente
- ggf. Erosionsschutzmatte oder Vliesstoff
- Natursteine: Quader, Mauersteine oder Verblender
- wenn erforderlich Dränageverbundstoff
Zusätzlich (bauseits) benötigt werden:
- Füllboden
- ggf. Vliesstoff
- ggf. Drainkies/Splitt
- ggf .Spritzbeton, glatt abgezogen
- Kleinmaterialien